Bürgerverein empört über Aus für Einbahnstraßen
Ärger in Weiherfeld-Dammerstock über Vorgehen der Stadt
BNN - Mit geharnischtem Protest reagiert der Bürgerverein
Weiherfeld-Dammerstock auf den Plan der Stadt zur Aufhebung vieler
Einbahnstraßen-Regelungen im Stadtteil. In der Sache wie besonders in der Art
und Weise des Vorgehens der Verwaltung muss die Rathausspitze harte Kritik der
empörten Bürger einstecken. Sie fühlen sich in ihren Belangen nicht Ernst
genommen.
Wie Dr. Lothar Werner, Vorsitzender des Bürgervereins, mitteilt, hat Erster
Bürgermeister Siegfried König dem Bürgerverein folgende neue Regelung, die ab
Herbst gültig sein soll, übermittelt: Keine Einbahnstraßen sind dann mehr
Blauen-, Dreisam-, Feldberg-, Kniebis- (zwischen Donau- und Neckar-), Koblenzer,
Mainzer, Murg-, Offenburger und Oosstraße. Nur für den Radverkehr auch in der
Gegenrichtung werden geöffnet: Acher-, Dammerstock-, Danziger, Feldberg-,
Kandel-, Kinzig-, Main-, Maria-Matheis-, Saarbrücker, Speyerer und Tauberstraße.
Einbahnstraße für alle Verkehrsteilnehmer bleibt die Kniebisstraße (zwischen
Neckar- und Wutachstraße).
Als Argument führe König laut Werner ins Feld, dass der Zweirichtungsverkehr in
der Enz-, Schauinsland- und Konstanzer Straße schon problemlos laufe. König
stelle fest, dass dem Wunsch des Bürgervereins nach einer Bürgerversammlung vor
der Änderung nicht entsprochen werden könne, da es sich in die
sem Fall nicht um eine wichtige Gemeindeangelegenheit handle. Die
Straßenverkehrsbehörde entscheide lediglich gemäß gesetzlichen Auftrags. Dieses
Vorgehen sei mit dem Oberbürgermeister abgestimmt.
Werner spricht dagegen von einer entgegengesetzten Vereinbarung des
Bürgervereins mit König und dem Amt für Bürgerservice und Sicherheit vom
Februar. „Man kann ein solches Verhalten durchaus als Wortbruch bezeichnen",
meint Werner. Er fragt, „wie soll danach eine weiterhin vertrauensvolle
Zusammenarbeit mit der Rathausspitze möglich sein. „Wie ist das mit der
Bürgernähe vereinbar?", diese Frage fügt Dr. Werner hinzu.
Die Bürger von Weiherfeld-Dammerstock hätten sich entgegen Königs Einschätzung
„begründet und mit überwältigender Mehrheit für den Beibehalt des nun seit über
25 Jahren bewährten Gesamtsystems mit zusätzlicher Öffnung für Fahrradverkehr in
Gegenrichtung ausgesprochen. Dabei habe das Amt für Bürgerservice es vor
eineinhalb Jahren abgelehnt, „in einer öffentlichen Versammlung mit der
Bürgerschaft ins Gespräch zu kommen", sagt Werner. „Vom Rathausturm' aus mag ja
die Einbahnstraßen-Problematik als Kleinigkeit erscheinen. " Aus der Perspektive
der Bürger, die sich täglich durch den Verkehr in engen Straßen quälen müssten,
sei dies aber ganz anders.
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