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Artikel BNN 16-08-05

Bürgerverein empört über Aus für Einbahnstraßen

Ärger in Weiherfeld-Dammerstock über Vorgehen der Stadt

BNN - Mit geharnischtem Protest reagiert der Bürgerverein Weiherfeld-Dammerstock auf den Plan der Stadt zur Aufhebung vieler Einbahnstraßen-Regelungen im Stadtteil. In der Sache wie besonders in der Art und Weise des Vorgehens der Verwaltung muss die Rathausspitze harte Kritik der empörten Bürger einstecken. Sie fühlen sich in ihren Belangen nicht Ernst genommen.
Wie Dr. Lothar Werner, Vorsitzender des Bürgervereins, mitteilt, hat Erster Bürgermeister Siegfried König dem Bürgerverein folgende neue Regelung, die ab Herbst gültig sein soll, übermittelt: Keine Einbahnstraßen sind dann mehr Blauen-, Dreisam-, Feldberg-, Kniebis- (zwischen Donau- und Neckar-), Koblenzer, Mainzer, Murg-, Offenburger und Oosstraße. Nur für den Radverkehr auch in der Gegenrichtung werden geöffnet: Acher-, Dammerstock-, Danziger, Feldberg-, Kandel-, Kinzig-, Main-, Maria-Matheis-, Saarbrücker, Speyerer und Tauberstraße. Einbahnstraße für alle Verkehrsteilnehmer bleibt die Kniebisstraße (zwischen Neckar- und Wutachstraße).
Als Argument führe König laut Werner ins Feld, dass der Zweirichtungsverkehr in der Enz-, Schauinsland- und Konstanzer Straße schon problemlos laufe. König stelle fest, dass dem Wunsch des Bürgervereins nach einer Bürgerversammlung vor der Änderung nicht entsprochen werden könne, da es sich in die
sem Fall nicht um eine wichtige Gemeindeangelegenheit handle. Die Straßenverkehrsbehörde entscheide lediglich gemäß gesetzlichen Auftrags. Dieses Vorgehen sei mit dem Oberbürgermeister abgestimmt.
Werner spricht dagegen von einer entgegengesetzten Vereinbarung des Bürgervereins mit König und dem Amt für Bürgerservice und Sicherheit vom Februar. „Man kann ein solches Verhalten durchaus als Wortbruch bezeichnen", meint Werner. Er fragt, „wie soll danach eine weiterhin vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Rathausspitze möglich sein. „Wie ist das mit der Bürgernähe vereinbar?", diese Frage fügt Dr. Werner hinzu.
Die Bürger von Weiherfeld-Dammerstock hätten sich entgegen Königs Einschätzung „begründet und mit überwältigender Mehrheit für den Beibehalt des nun seit über 25 Jahren bewährten Gesamtsystems mit zusätzlicher Öffnung für Fahrradverkehr in Gegenrichtung ausgesprochen. Dabei habe das Amt für Bürgerservice es vor eineinhalb Jahren abgelehnt, „in einer öffentlichen Versammlung mit der Bürgerschaft ins Gespräch zu kommen", sagt Werner. „Vom Rathausturm' aus mag ja die Einbahnstraßen-Problematik als Kleinigkeit erscheinen. " Aus der Perspektive der Bürger, die sich täglich durch den Verkehr in engen Straßen quälen müssten, sei dies aber ganz anders.