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BNN-Artikel zur Mitgliederversammlung

 

Bürgerverein fordert wirkungsvollen Lärmschutz

„Gestorbene Nordtangente" lässt die Wellen in Weiherfeld und Dammerstock hoch schlagen / Aktionen zum Stadtteil-Jubiläum

eki. Die politischen Diskussionen um die Nordtangente schlagen nun auch im Karlsruher Süden hohe Wellen. Denn beim Bürgerverein  Weiherfeld-Dammerstock ist man wenig erfreut über die neuesten Entwicklungen.

„Jetzt wo die Nordtangente als Ergänzung zur Südtangente politisch wohl gestorben ist, fordern wir eine schnellstmögliche Umsetzung wirksamer Lärmschutzmaßnahmen für unsere Stadtteile", sagte der Bürgervereinsvorsitzende Lothar Werner bei der Mitgliederversammlung am Freitag Abend. Denn seit den 80ern waren Südtangente und die geplante Nordumfahrung eigentlich als eine „Kombilösung" vorgesehen.

Nach deren offensichtlichem Scheitern stehe aber eine verkehrstechnische Entlastung der Südtangente in weiter Ferne. Und das betrifft eben vor allem die Bürger in den südlichen Stadtteilen. Natürlich verstehe er alle Argumente gegen eine Nordtangente, betonte Werner, doch das helfe den vom Verkehrslärm betroffenen Bürgern kaum weiter.

Den verantwortlichen Politikern unterstellt Werner wegen des Einknickens im Karlsruher Norden gar Profilierungssucht. Denn der Verkehr auf der Südumfahrung werde „weiter steigen", so Werner, „und die Anrainer müssen schauen, wie sie damit klarkommen." Insgeheim würde er sich wünschen, dass jeder der gegen die Nordtangente argumentiert, eidesstattlich versichert, nicht mehr auf der Südtangente zu fahren."

Und neben dem Lärm und dem Feinstaub haben die Bürger in Weiherfeld und Dammerstock noch mit dem Eisenbahnverkehr zu kämpfen. Eine Mitte der Woche veröffentlichte Lärmkartierung ergab nächtliche Emissionen  von bis zu 70 Dezibel (dbA). „Nach meinen Erkenntnissen müssen ab 60 dbA Lärmschutzmaßnahmen ergriffen werden", forderte Werner die Stadtverantwortlichen auch hier zu schnellem Handeln auf.

Überhaupt die Eisenbahn: „Die Lärmschutzwand für die unteren Gleise des Güterverkehrs entlang der Donaustraße bleibt wirkungslos, wenn der Verkehr am Wochenende über die Hochgleise geführt wird", zeigt Werner nur wenig Verständnis für eine derart „provinzielle" Verkehrsführung.

Auch im Herbst könnte es im Dammerstock ein wenig lauter zugehen. Allerdings dürfte sich dann kaum jemand über den Lärm beschweren.

Denn auf Initiative Kunsthistorikerin Nina Rind gibt es vom 26. September bis zum 25. Oktober die Veranstaltungsreihe „80 Jahre Dammerstock - Siedlung des neuen Bauens."

Denn genau vor acht Jahrzehnten lockte die Ausstellung „Die Gebrauchswohnung" in den Dammerstock. Damals durften Bürger die von Walter Gropius entworfenen lichtdurchfluteten Wohnkonzepte mit modernen Sanitäreinrichtungen in Augenschein nehmen.

In diesem Jahr gibt es nach dem Eröffnungsfest des Bürgervereins eine Fotoausstellung im Ständehaus, Führungen durch den Dammerstock und mehrere musik-theatralische Inszenierungen im Bunker. Dafür suchen der Bürgerverein und Rind noch engagierte Mitstreiter. Und für die Fotoausstellung sind Einsendungen von Motiven nach dem Motto „Wie lebt es sich heute im Dammerstock" ebenfalls willkommen.