Der Bürgerverein Weiherfeld-Dammerstock informiert
Versorgungslage im Stadtteil war das wichtigste Thema des Jahres 2002
(Jahresbericht)
"Der Leidensweg" von Weiherfeld-Dammerstock in Sachen
Stadtteilversorgung war das zentrale Thema, das den Bürgerverein im Jahr 2002
beschäftigte.
Bereits bei der Mitgliederversammlung am 22. Februar stand die Versorgungslage
im Stadtteil auf der Tagesordnung. Bei dieser Sitzung waren wir noch
zuversichtlich, dass die Hagsfelder Werkstätten als Betreiber eines sogenannten
Cap-Marktes in dem am Trafohaus im Dammerstock geplanten Neubau gewonnen werden
könnten. Die Stadt stand seinerzeit in Verhandlungen mit den HWK. Ein weiterer
wichtiger Punkt der Mitgliederversammlung im Februar waren die Vorstandswahlen.
Dabei wurde Dr. Lothar Werner als erster Vorsitzender, Dieter Bury als zweiter
Vorsitzender bestätigt. Zum Schriftführer wurde Matias Wenzel, zum Kassier
Gerhard Landwehr gewählt. Als Beisitzer wurden Reiner Hille-Döring, Joachim
Hornuff, Wolfgang Mezger, Dr. Reinhard Richter, Inge Salzbrenner und Reinhard
Winkler gewählt. Stellvertretender Schriftführer wurde Reiner Hille-Döring,
stellvertretender Kassier Joachim Hornuff, Kassenprüfer Dr. Benz und
stellvertretender Kassenprüfer Hans-Peter Schultheiß.
Die Hoffnungen, dass ein Cap-Markt den zum Jahresende schließenden Penny in der
Nürnberger Straße ersetzen könnte, erwiesen sich als trügerisch. (Den
Pennymarkt in der Weiherfelder Tauberstraße hatte die Rewe-Gruppe bereits im
Dezember 2001 aufgegeben). Da ein akuter Versorgungsnotstand droht, berief der
Bürgerverein im Juli eine Bürgerversammlung ein. Dabei zeichnete der
Vorsitzende Dr. Werner die Entwicklung der Lebensmittelversorgung im Stadtteil
als "einzigen Leidensweg" nach. Zwar existiert ein "vorhabenbezogener
Bebauungsplan" für einen neuen Supermarkt in der Nürnberger Straße am
Trafohäuschen, doch dieser ist mit einer vorgesehenen und möglichen Fläche
von 524 Quadratmetern für Betreiber wie Rewe offensichtlich unattraktiv.
Durchaus Interesse an einer solchen Fläche hatten die Hagsfelder Werkstätten (HWK).
Sie wollten gerne dort einen Markt nach dem Cap-Konzept mit behinderten
Mitarbeitern/innen aufbauen (Warensortiment ca. 5000 Artikel). Diese bereits
seit längerem andernorts in Baden-Württemberg betriebenen Märkte kaufen ihre
Waren bei der Firma "Spar" günstig ein, finden eine hervorragende
Akzeptanz in der Bevölkerung und werden wirtschaftlich betrieben. Wie der
Bürgervereinsvorsitzende Werner erklärte, wäre ein solches Projekt nicht nur
"wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftspolitische bedeutsam". In
Weiherfeld-Dammerstock indes tat sich ein Finanzierungsproblem auf, das eine
Anschub- und/oder Dauerfinanzierung notwendig gemacht hätte. Dies lehnten Stadt
und Gemeinderat im September wegen der Möglichkeit dann gleicher Wünsche aus
anderen Stadtteilen ab.
Im September erfuhr der Bürgerverein von Wirtschaftsbürgermeister Groh, dass
es zwei Interessenten als mögliche Betreiber im Gebäude des bisherigen Marktes
(nicht in einem Neubau) gebe.
Bis zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Jahresrückblicks ist allerdings noch
nicht bekannt, ob und wie jenes Projekt einer Fortführung im bisherigen
Gebäude konkret aussehen wird. Das Amt für Wirtschaftsentwicklung wurde im
November vom 1. Vorsitzenden nochmals dringend gebeten, die Bevölkerung über
den Gang der Dinge auf dem laufenden zu halten. Der Bürgerverein wird hierzu
zusätzliche Auskünfte einholen und in geeigneter Form publizieren.
Die vor einigen Wochen im Pfarrgemeinderat von St. Franziskus angedachte
Möglichkeit der evtl. Verwirklichung eines Marktes auf dem zentral für beide
Stadtteile gelegenen Klostergarten (Rechts der Alb) ist, wie die
Pfarrversammlung am 17-11-02 zeigte (an der Dr. Werner als Gast teilnahm)
hinsichtlich ihrer Verwirklichungschancen sehr ungewiss. Selbst wenn das Projekt
dort Realität werden sollte, stünde es allenfalls mittelfristig als
Einkaufsmöglichkeit zur Verfügung. Für die unmittelbare Zukunft bleibt zu
hoffen, dass diese Überlegungen die jetzt sehr dringende Suche nach geeigneten
Betreibern, die Anfang 2003 im alten Penny-Gebäude im Dammerstock weitermachen,
nicht erschwert.
Die Verantwortung für die weitere Entwicklung, das haben wir mehrfach und
unmissverständlich dargelegt, liegt nun ausschließlich bei den politischen
Entscheidungsträgern und bei der Stadt.
Zu den weiteren wichtigen Themen des Jahres 2002 gehörte die Errichtung
einer Lärmschutzwand entlang der Güterbahnlinie in der Donaustraße. Nach
einer Informationsveranstaltung der Stadt und der Bahn AG im Juni wurde eine
Arbeitsgruppe gebildet, die aus dem Vorsitzenden des Bürgervereins und mehreren
Anwohnern bestand. Diese sprach sich - nach dem eindeutigen Votum in der
Informationsveranstaltung - dafür aus, die Wand zu bauen, allerdings mit einer
Maximalhöhe von 3 Metern statt 3,50 Metern. Sie soll erdfarbig gestaltet werden
und möglichst ganzjährig durch Pflanzen verdeckt sein.
Außerdem befasste sich der Bürgerverein mit der Saarbrücker Straße bzw. den
dort kurzfristig aufgestellten Halteverbotsschildern seitens des Amtes für
Bürgerservice und Sicherheit, die - so BuS - notwendig wurden, um
Rettungsfahrzeugen bei einem evtl. Noteinsatz das Einfahren und Befahren der
Straße zu ermöglichen. Wie das Amt für Bürgerservice und Sicherheit auf
Nachfragen des Vorsitzenden Werner mitteilte, werde es - entgegen den
Vorschlägen des Bürgervereins - in den angrenzenden Straßen keine weiteren
Parkplätze geben, da dies nach Erhebungen des Amtes nicht erforderlich sei. Der
Bürgerverein wird die Situation weiter beobachten.
Eine besonders unerfreuliche Nachricht ging uns Ende Oktober zu: Der
Vereinsvorstand erfuhr, dass die Renovierung der Heidelberger Straße (deren
Finanzierung im Rahmen des Doppelhaushaltes 2003/04 zugesagt war)
möglicherweise weiter hinausgeschoben wird. Wegen der schlechten Haushaltslage
Karlsruhes droht das Projekt keine Aufnahme im nächsten städtischen
Doppelhaushalt zu finden. Der Vorsitzende nahm darauf Kontakt mit den im
Gemeinderat vertretenen Fraktionen auf und bat dringend darum, die Finanzierung
der Grundsanierung dieser Straße für 2003/04 zu sichern. Eine Entscheidung
dazu soll im Laufe des Monats Dezember fallen.
Große Resonanz fand auch in diesem Jahr wieder der vom Bürgerverein
durchgeführte Martinsumzug, bei dem die Kinder "Einbacks" erhielten,
die sie nach dem Vorbild des heiligen Martin mit ihren Freunden teilten.
Wie jedes Jahr wird der Bürgerverein auch im Dezember wieder den hiesigen
Kindergärten eine finanzielle Zuwendung zukommen lassen, um die dortige Arbeit
mit unseren jüngsten Bewohnern/innen zu unterstützen.
Bereits in diesem Herbst hat sich der Vorstand mit dem "80.
Geburtstag" des Bürgervereins im kommenden Jahr befasst. Nähere
Informationen dazu veröffentlichen wir zu gegebener Zeit.
Die Mitgliederversammlung im Jubiläumsjahr wird (aus Raumbelegungs- und
Termingründen erst) am 21. März um 19.30 Uhr in St. Franziskus stattfinden.
Matias Wenzel
Schriftführer