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Jahresrückblick 2010

Liebe Mitglieder, sehr geehrte Damen und Herren !

Die BNN berichteten am 25.10.

„Weiherfeld hat bei der Wohnqualität die Nase vorn“

Einen glatten Punktsieg gab es bei der Endauswertung der BNN Serie: „Stadtteile unter der Lupe“ für das Weiherfeld. Unser Wohngebiet schnitt bezüglich seiner Wohnqualität am besten von allen 10 (bisher) befragten Stadtteilen ab: es erhielt von den Bewohnern die    Note 1,2.

Beklagt wurde jedoch auch hier die erhebliche Lärmbelastung. Ob der Lärm nun von  der Autobahn kommt, von den Bahntrassen (gemeint ist hier nicht so sehr der Personenzug- sondern vor allem der Güterzugverkehr) oder vom Durchgangsverkehr - viele Menschen haben einfach davon die Nase voll.

Die BNN-Serie wird im nächsten Frühjahr fortgesetzt, und wir erwarten dann auch eine Bewertung des Dammerstock.

Dieses hervorragende Ergebnis freut uns Weiherfelder und - berechtigterweise - auch den Bürgerverein, der sich seit vielen Jahrzehnten konsequent für das Wohngebiet einsetzt. Sicher wird es den Vorstand nun nicht dazu verführen, in seinen Anstrengungen zum Erhalt und zum weiteren Ausbau der hiesigen Stadtteilqualitäten nachzulassen. Aber ein sehr positives „Zwischenergebnis“ ist dies doch auch für uns.

Was ist weiter aus dem nun zu Ende gehenden Jahr 2010 zu berichten ?

Am 26.2. fand unsere diesjährige Mitgliederversammlung mit Neuwahlen des Vorstandes statt. Das bisherige Beiratsmitglied im Vorstand, Joachim Hornuff, wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt, und Dieter Bury, der seit vielen Jahrzehnten engagiert für den Bürgerverein tätig ist, wurde - zusammen mit dem neu zugewählten Uwe Schäfer - Beisitzer. Unserer bisherigen Beisitzerin, Inge Salzbrenner, die nicht mehr zur Wahl antrat, haben wir für ihre langjährige Vorstandstätigkeit herzlich gedankt. Bei „der Kasse“ gab es den Wechsel, dass Michael Hofheinz nun die Kassenprüfung übernommen hat, und Charlotte Forster seine Stellvertretung. Dank auch an Frau Forster für die langjährige zuverlässige Tätigkeit als Kassenprüferin !

Wenig „Gegenliebe“ fand - bis hin in die Diskussionbeiträge der Mitgliederversammlung - die 2009 eingerichtete Radspur über die Weiherfeldbrücke. Sie ist jetzt als ein unverbindliches Angebot da, wird mehr oder minder angenommen, und es haben sich bisher keine Probleme bei ihrer Nutzung ergeben.

Nach Abschluss der Kanalarbeiten und deren Deckenerneuerung in Teilen der Belchenstraße haben wir das Tiefbauamt gebeten, auch die Straßendecke im Scheibenhardter Weg zu erneuern (s. auch Vor-Ort-Termin am 8-11 unten), und es wurde uns zugesagt, die dafür notwenigen Mittel im Doppel-Haushalt 2011/12 zu beantragen.

Die Tages-Ausleuchtung der DB-Unterführung am Stefanienbad auf der Straßen- und Radspurseite wurde von uns anlässlich eines Vor-Ort-Termins Anfang Mai, an dem die Bereichsleitung Straßenwesen des Tiefbauamtes, die Stadtwerke und eine Vorstands-Vertretung des Bürgervereins Beiertheim teilnahmen, begutachtet. Obgleich die vorhandene

Beleuchtung nach DIN-Norm für diese Art von Unterführungen ausreichend sei, wurde jedoch von zuständiger Seite zugesagt, für die Tagesausleuchtung eine weitere Verbesserung zu prüfen, um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer  - insbesondere auch für die Nutzer/innen der Radspur - in diesem Abschnitt weiter zu erhöhen. Nach der Neupositionierung der Lampen ist nun zu hoffen, dass dies der Fall sein wird.

Im Einvernehmen mit der Abteilung Sicherheit der AVG haben wir auf die Gefährlichkeit des  Gleisübertritts im nordwestlichen Dammerstock hingewiesen, wo vermehrt festzustellen war, dass der Bahnkörper von Fußgängern (mit und ohne Fahrrad) leider immer wieder über-

quert wird. Die AVG hat an dieser Stelle nun Verbots-Schilder angebracht um deren Beachtung gebeten wird. Der bedauerliche Unfall an der sehr gut umgebauten AVG-Haltestelle Dammerstock, wo eine Passantin Mitte November - trotz Rotlicht - die Gleise überquerte und sich dadurch schwer verletzte, zeigt erneut auf, dass offenbar gegen Leichtsinn und Unachtsamkeit „kein Kraut gewachsen ist“.

Der Zugang zur Alb auf dem Spielplatz im Dammerstock beschäftigte uns im Sommer, nachdem Eltern berichtet hatten, dass er für (Klein-)Kinder nicht ungefährlich sei. Auch hier erörterten wir die Sachlage in einem Vor-Ort-Termin mit dem zuständigen Tiefbauamt, so dass nun eine Kieslage in die abgeschrägte Uferböschung eingebracht wurde und Sitzmöglichkeiten. Von Eltern erhielten wir danach Bekundungen, dass diese Lösung sehr gut angekommen sei. An das Tiefbauamt geht daher unser Dank für die schnelle Verwirklichung der Maßnahme.

Wir sprachen das Problem bereits an: „Es rumpelt und rattert bis an die Schmerzgrenze“ so die BNN vom 6.8. Bezogen war dies auf alle Stadtteile, die vom Bahnlärm geplagt werden. Die Deutsche Bahn (DB) habe sich - so war weiter zu lesen - zum Ziel gesetzt, dass bis 2020 nur noch halb so viel Lärm von der Schiene ausgehen soll wie im Jahr 2000. Erreichen will sie dies mit Hilfe neuer Bauteile, Fahrzeuge und Technologien. Neues Prinzip sei, Lärm zu verhindern, statt wie bisher, die Folgen zu mildern. Geplant sind demnach bundesweit Investitionen von insgesamt 2,5 Milliarden Euro, je zur Hälfte getragen von Bund und DB.

Frau K. Etzold, die Redakteurin des Beitrages, glaubt - auch mit Bezug auf die Belastungen der Anrainer durch die Südtangente - erkennen zu können: „Nach langem, fruchtlosem Anwohnerprotest ist inzwischen in den Köpfen (Anm: der Karlsruher Stadtpolitik) angekommen, dass der mancherorts in der Stadt zu erleidende Dauerlärm nicht zumutbar ist.“ Und: „Warum eigentlich soll diese Erkenntnis für die Menschen an Karlsruhes Güterzugstrecken nicht gelten, zumal die Bahnverantwortlichen selbst schon die neue Denkweise vertreten, das Übel am Ort des Entstehens zu bekämpfen ?“  Dem haben wir seitens des Bürgervereins nichts hinzuzufügen, außer: hoffentlich kommen auch wir in Bezug auf die Reduktion der Lasten im Weiherfeld und Dammerstock ebenfalls bald weiter  ! Im Vor-Ort Termin am 8.11. (s. u.) haben wir daher das Problem erneut ausführlich zur Sprache gebracht, und es wird uns mit Sicherheit weiter beschäftigen.

Über den unmittelbaren Zuständigkeits-„Zaun“ hinaus sind Mitglieder unseres Vorstandes einer Einladung der Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Bürgervereine (AKB) im September gefolgt, und ließen sich vom stellvertretenden Leiter des Zoos, Dr. Becker, bei einem Rundgang im seit zwei Jahren stillgelegten Tullabad die aktuelle Sach- und Problemlage bezüglich des Einbezuges des ehemaligen Bades in das Zoo-Konzept  erläutern. Dieses hoch interessante und in seiner Planung sehr weit gediehene Konzept wurde im Frühsommer von zwei Gemeinderatsfraktionen in seiner Weiterverfolgung gestoppt mit dem Begehren einer Kostendeckelung des erforderlichen Umbaus. Im Ergebnis bewirkte dies, so Dr. Becker, dass die vom Gemeinderat zunächst mit großer Mehrheit beschlossene kostenkontrollierte Planung nun während ihrer Umsetzungsphase in Frage gestellt ist. Auch unser Bürgerverein wird die weitere Entwicklung „in unserer Nachbarschaft“ verfolgen, und wir hoffen auf eine gute Lösung, die - zumindest weitestgehend - die ursprünglichen Planungen bald Wirklichkeit werden lässt. Das höchst bedauerliche Großfeuer im Streichelzoo Mitte November, wo 26 Tiere verbrannten und ein erheblicher Sachschaden entstand, könnte allerdings die zeitnahe Verwirklichung dieses Wunsches in Frage stellen, was wir nicht hoffen.

Gemeinsam mit der Bürgergemeinschaft Rüppurr (BGR) und mit dem Leiter des Städt. Friedhofs- und Bestattungsamtes, Matthäus Vogel, führten wir im Oktober eine gut besuchte Veranstaltung durch  zum Thema                                                             

                       „Bestattungsmöglichkeiten  auf Karlsruher Friedhöfen“

Dabei kamen auch Themen und Probleme (z.B. Fahrradverkehr) des Friedhofs in Rüppurr zur Sprache, und es wurde daran erinnert, dass dies ein Ort des Gedenkens an Verstorbene sei und demgemäß Rücksichtnahme erwartet werde. Ob solche Appelle allerdings zur Verhaltensänderung einiger beitragen können, muss leider offen bleiben.

Vertreten waren wir am 3.11. einen Tag lang am Stand der Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Bürgervereine bei der OFFERTA. Unsere Mitglieder, die einen BV-Ausweis vorweisen konnten, erhielten verbilligte Eintrittskarten zu 7 (statt 9) Euro. Der Ausweis ist für Mitglieder bei uns kostenlos erhältlich.

Der bereits mehrfach erwähnte  Vor-Ort-Termin am 8.11. befasste sich mit dem Thema der Verkehrsbelastungen unseres Wohngebietes. An diesem Termin nahmen die Leitung verschiedener Ämter teil (Ordnungs- und Bürgeramt, Tiefbauamt, Stadtplanungsamt), sowie mehrere Gemeinderäte und Partei-Vertretungen. In eineinhalbstündiger Aussprache wurden die folgenden Themen ausführlich erörtert (wir berichteten darüber):

bulletmögliche Auswirkungen für unsere Wohngebiete bei der zu erwartenden neuen Verkehrsregelung auf der Herrenalber Straße („Schleichverkehr“ z.B. im Weiherfeld ?)                                                                                               
bulletEinbezug der Neckarstraße und der gesamten Nürnberger Straße in die Tempo 30-Zonen
bulletDeckensanierung im Scheibenhardter Weg
bulletLärm- und andere Belastungen des nördlichen Dammerstock durch den Verkehr auf der Südtangente, auf der Schwarzwaldbrücke und der Ettlinger Allee
bulletBelastungen aus den DB-Strecken entlang unserer Wohngebiete
bulletWenn auch noch keine abschließenden Ergebnisse benannt werden können, so ergaben sich in der sehr sachlichen Diskussion doch folgende Feststellungen:
bulletEine textliche Fassung des Gutachtens, das die Umwandlung des Verkehrsversuchs in der Herrenalber Straße zu einer Dauereinrichtung begründet, liegt (noch) nicht vor. Wie der Vertreter des Stadtplanungsamtes ausführte, wurden auch drei Messungen im Scheibenhardter Weg (vor, während, nach der Einrichtung des Versuches) zur Ermittlung evtl. Schleichverkehrs durchgeführt, die jedoch keine Verdrängungseffekte ergaben.
bulletDie Zufahrt zur L 605 sowie zur Nürnberger- /Belchen-/Weiherwaldstraße wurden dabei nicht geprüft. Wie Herr Weber vom Polizeiposten berichtete, seien keine Unfallhäufungen auf der Herrenalber Straße - als unmittelbare Auswirkung der Versuchsdurchführung - festgestellt worden.
bulletZum Thema Tempo 30 auch für die Neckar- und Nürnberger Straße bat die Leitung  des Ordnungs- und Bürgeramtes (früher: BuS) noch um Zeit für eine Entscheidung bis zum Vorliegen einer Änderung der StVO (voraussichtlich im Dezember). Sie sicherte zu, wenn sich dort Möglichkeiten zum Einbezug der Straßen in die Tempo-30-Zonen ergeben, diese auch zu nutzen.
bulletDie Decken-Sanierung des Scheibenhardter Weges ist vom Tiefbauamt - wie erwähnt - im nächsten Doppelhaushalt (11/12) eingeplant (Abschnitt Belchenstraße bis Wutachstraße). Der Bürgerverein regte die Sanierungs-Ausweitung bis zur Einmündung der Wehrastraße (ca. zusätzliche 150 Meter) an.
bulletBelastungen der Anrainer durch die Südtangente: Hier trug der Bürgerverein die dringende Bitte vor, alle bereits - auch von uns - genannten Vorschläge ernsthaft und  schnell zu prüfen sowie bautechnisch anzugehen (Flüsterasphalt, Geschwindigkeitsreduzierung, Schließung und Dämmung von Schalllücken). Der Vertreter des Tiefbauamtes erläuterte hiermit zusammenhängende bautechnische Probleme, etwa bei der Aufbringung von Flüsterasphalt, sagte aber auch die Prüfung von der Belags-Alternativen zur Lärmdämmung zu. Das Ordnungs- und Bürgeramt erläuterte die Probleme von Geschwindigkeitsreduzierungen auf der Tangente (nur an Unfallschwerpunkten oder aus Lärmschutzgründen möglich und dann Zustimmung des Regierungspräsidiums nötig). Probleme der Lärm-Dämmung der Tangentenbauwerke an der Schwarzwaldbrücke wurden ebenfalls angesprochen (Betonteile dann nicht mehr unmittelbar einsehbar und auf evtl. Schäden hin zu kontrollieren).
bulletDer BV richtete den dringenden Appell an Politik und Amtsvertretungen, sich bei der Deutschen Bahn AG konsequent für die Lärmschutzinteressen auch unseres Stadtteils einzusetzen. Dem Stadtplanungsamt liegen derzeit nur mangelhaft DB-Auskünfte über das Zugaufkommen entlang unserer Wohngebiete vor. Daraus folgte für den Bürgerverein: offenbar gibt es - zumindest zur Zeit - noch keine amtliche Stelle in Karlsruhe, die diesbezüglich von uns ansprechbar wäre. Es ist daher dringend geboten, dass solche Partner gefunden und mitgeteilt werden. Ohne Unterstützung durch die Stadt kann ein Bürgerverein bei der DB kaum etwas erreichen.

Unser Dank geht an alle Amts- und Parteivertretungen, die sich zum Gespräch Anfang November bereit gefunden hatten. Der Bürgerverein wird – zusammen mit ihnen - an den Themen weiterarbeiten.

 

Was wäre schließlich ein November ohne unseren traditionellen Martinszug ?

Trotz Regen und Wind fanden sich am Abend des 11.11. wieder mehrere Hundert kleine sowie große Besucher/innen ein, um an dem von uns - mit Beteiligung der Fördergemeinschaft der Weiherwaldschule und anderer - ausgerichteten 47. Zug teilzunehmen. Die vom Bürgerverein dafür bereit gestellten 450 Martinsgänse fanden alle ihre Abnehmer. Diese Organisation und Durchführung des Zuges war wieder eine wirkliche Gemeinschaftsleistung - auch im Teilen der Übernahme vieler notwendiger Einzelaufgaben. Herzlichen Dank dafür !

In diesem Dezember konnten wir dann erneut den vier Kindergärten unseres Wohngebietes eine finanzielle Zuwendung für ihre Arbeit zukommen lassen, und die Reaktionen von dort, das jeweilige Dankeschön zeigten auf, dieses Geld ist gut „angelegt“.

Der Vorstand bedankt sich für Ihre Mitgliedschaft sowie für die Unterstützung unserer Arbeit.

 

Wir wünschen Ihnen eine schöne Advents- und Weihnachtszeit.                        

Alles Gute für das kommende Jahr 2011 !

Im Namen des Vorstandes:

 

Dr. L. Werner